18. Noviembre – unser Start in Chile

Die 5.-größte Stadt Südamerikas… SANTIAGO DE CHILE.
Seit Freitag (dem 13. 😉 sind wir in Chile. Das war nun unser dritter Grenzübertritt und auch unser Mühsamster. Um 4 Uhr früh sind wir in Uyuni mit dem Bus weggefahren, so waren wir um 6:30 Uhr am Grenzübergang zu Chile. Dass die Beamten dort erst um 8:30 Uhr ihre Pforten öffnen, wunderte uns dann doch eigentlich nicht…

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Ein sehr übersichtlicher Grenzbereich, würde ich mal sagen. Einige Frauen bauen dort, sichtlich jeden Tag, Tische auf mit Tee und Kaffee und Fleischspeisen, Süßigkeiten und andere schmackhafte Dinge. Man vermutet ja einen Deal mit den Busgesellschaften, denn warum fährt der Bus nicht einfach eine Stunde später weg und nicht zu nachtschlafender Zeit um 4 Uhr früh?? Aber so machen die Damen ein gutes Geschäft und uns wird die Wartezeit verkürztJ. Wir haben interessante Leute kennengelernt, beim Warten kommt man ins Gespräch :-).
Ein Australier, der arbeitet immer 6 Monate und geht dann 6 Monate auf Reisen, der war echt schon überall!!! Oder ein Japaner, der tingelt seit 3 Jahren durch die Welt, mit seiner Gitarre und verdient sich so, an manchen Tagen gar kein so schlechtes, Taschengeld dazu!
In Calama (Chile) auf einem Platz haben wir ihn dann sogar wieder getroffen und ihn singen gehört!

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Naja, irgendwann haben die Büros geöffnet, wie gewohnt zuerst das ausreisende Land, also Ausreisestempel von Bolivien, dann fährt uns der Bus weiter zum Grenzposten Chile´s. Und dort ging´s erst richtig los. Wir mussten alle unser Gepäck aufmachen, und wir haben 10 Gepäcksstücke!! und zwei Räder, wo wir schon Angst hatten dass es Probleme geben könnte, denn wir hatten keine Bestätigung dass wir mit dem Rad eingereist sind, also generell in Südamerika…
Aber es ging alles gut, doch wir haben am längsten gebraucht, alle im Bus warteten auf UNS ;-). Nach über 3 Stunden war das ganze Grenz-Prozedere dann erledigt. Und wir waren in Chile!!

Kurzentschlossen fuhren wir nach Ankunft in Calama direkt mit einem Nachtbus weiter nach La Serena. Und es war die entspannteste Busfahrt überhaupt!
La Serena ist ein ganz nettes Örtchen am Pazifik, hier verbrachten wir das Wochenende und fuhren am Montag weiter nach Los Vilos. Nach einer Nacht in einem stinkigen Hostal gings am Vormittag mit dem Rad nach Los Molles, 45 km. Unsere erste Rad-Tour in Chile. Spät weggekommen, weil ja nur 45 km, relativ flach… mussten wir nach kurzer Zeit feststellen, dass uns auch hier der Gegenwind in Kombination mit Seitenwind, sehr schlechte Gesellschaft leistet ;-(.
Ich sag euch, das war nicht mehr lustig, wir fuhren teilweise mit 5 oder 6 km/h, der Seitenwind drängte uns immer wieder von der Fahrbahn runter, im Sog eines vorbeifahrenden LKW´s hauts uns fast vom Rad, es war echt mühsam. Die Strecke war aber wunderschön, zwar auf der Autobahn, jawohl auf der Autobahn, am Pannenstreifen J – aber super zu fahren, immer wieder am Meer entlang.

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Erst um ca. 19 Uhr kamen wir in Los Molles an, kurz in ein Geschäft, auf die Frage wo ein Hostal ist, hat er uns quasi das hauseigene Cabaña zur Verfügung gestellt, von 25.000 Pesos auf 20.000 Pesos (26 Euro) runtergehandelt „checkten“ wir ein ;-).

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Ja und heute früh mussten wir entscheiden… tun wir uns das nochmal an oder nehmen wir einen Bus. Der Wind war noch schlimmer, stehen war schon schwer! In dem absolut verschlafenen Ort Los Molles hat alles zu, erst im Dezember und Jänner geht’s hier rund, wenn alle zum Baden und Surfen kommen.
Mit dem Bus fahren ist aber relativ einfach, man geht rauf zur Autobahn und hält Busse mit einem Handzeichen an. Relativ einfach… wenn man kein Rad mit im Gepäck hat ;-). Sie nehmen uns nämlich nicht mit!!, jeder fährt vorbei oder nimmt nur die Wartenden mit einem Rucksack mit :-(… Ich hab uns schon mit dem Rad fahren und gegen den Wind kämpfen sehn! Aber irgendwann bleibt einer stehen, sagt zuerst auch „No“… nach sehr traurigen Blicken unsererseits macht er die Tür wieder auf, 3 Leute springen raus und helfen uns beim Zusammenpacken :-). Geht doch…

Somit sind wir jetzt in Santiago, der Hauptstadt Chiles. Unsere Pläne waren andere, denn Santiago wollten wir erst sehen wenn wir einige wunderschöne Küstenorte besucht haben. Jetzt sehen wir uns die Küstenorte eben mit Ausflügen von hier aus an.

Noch ein paar Worte zu Chile. Es ist unser viertes Land hier in Südamerika. Jedes hat für sich etwas ganz Tolles und Schönes gehabt. Aber wir freuen uns jetzt in Chile zu sein. Chile ist so erfrischend sauber und freundlich, auch viel teurer, aber nach sehr viel Armut und Elend in den letzten 10 Wochen tut es so gut jetzt hier zu sein. Chile erstreckt sich als „Schlurf“ zwischen den Anden und dem Pazifik auf eine Länge von 4.275 km, ist dabei aber durchschnittlich nur 180 km breit.

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