11. Diciembre – Puerto Rio Tranquilo-Puerto Guadal

Patagonien, schönes Patagonien!!
Ja, mir fehlen wiedermal fast die Worte. Es ist so unbeschreiblich schön hier. Unberührte Natur, eine Landschaft wie sie rauer kaum sein kann, teilweise Einsamkeit pur… Von Coyhaique fuhren wir mit einem kleinen Bus, (der Chauffeur hat sich echt bemüht unsere Räder unterzubringen), nach Puerto Rio Tranquilo, am Lago General Carrera.

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Die Strecke hierher, über die Carretera Austral, war ein Wahnsinn, fast nur Schotterpiste, ein Gerumple zum Kopfweh-Bekommen oder sich-übergeben (wie eine Mitreisende hinter uns, ich glaube das Sackerl war am Ende fast voll!! 🙁 )
Wir wollten hier die „Catedrales de Marmól“ (im See emporragender, wie eine Kathedrale aussehender Felsen) mit dem Boot ansehen. Als wir am Dienstag angekommen sind, fanden keine Touren mehr statt, der See war zu rau, am Vortag ist bei einer Kajak-Tour jemand ertrunken (der Gründer von „The North Face“ und Mitbegründer von „Esprit“) – die Gruppe ist abgetrieben, gekentert und der berühmte Douglas Tompkins war aufgrund der Unterkühlung nicht mehr zu retten!
Wir haben überlegt die Tour am nächsten Tag zu machen, haben uns dann aber dagegen entschieden und sind gestern weiter gefahren, mit dem Rad.

Schotter, Schotter, Schotter… Bisher haben wir den angenehmen Asphalt ja bevorzugt. Aber, wir konnten feststellen, durch das Gewicht unseres Gepäcks hat man eine ganz gute Bodenhaftung. Trotzdem müssen wir konzentriert fahren, denn ehe man sichs versieht landet man in „einem Meer“ von Schlaglöchern, aus denen man nicht so schnell wieder rausrattern kann…
Aber ich kann euch sagen, das war eine der schönsten Radtouren, die ich je gefahren bin! Ok, die ersten 4 Stunden am Vormittag waren nicht ganz so lustig, und vor allem die letzten 2 Stunden, waren zum Fluchen. Der Gegenwind war Horror! Der hatte eine unglaubliche Geschwindigkeit, …. in Österreich würde darüber in der ZIB berichtet werden!!! Auf der Geraden, mussten wir bremsen um nicht rückwärts zu fahren, ohne Scherz!!! Ich kippte im Stehen um und hatte keine Chance nicht unter meinem Rad begraben zu werden, wieder aufgestanden blies mich der Wind einige Meter nach hinten – der absolute Wahnsinn!

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so sieht es aus, wenn uns der Wind umweht …            … und so, wenn das Wasser ausgeht, und der Fluss herhalten muss 🙂

Aber nichtsdestotrotz fuhren wir durch eine Landschaft wie aus einem Märchen. Atemberaubende Sicht auf den Lago General Carrera, Farben wie wir sie noch nie gesehen haben, entweder tiefblau oder so türkis dass es nahezu kitschig wirkt. Dazu der Kontrast mit den gelben, unheimlich gut riechenden, Blumen. Ein Pferd kreuzt das Flussbeet, bleibt kurz stehen um zu trinken… als hätte es jemand für uns dahin gestellt, um eine Vorstellung, ein Bild, eine bleibende Erinnerung, komplett zu machen!!! Unbeschreiblich…

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Einen kleiner Eindruck bekommt ihr im Video:
Carratera Austral – Fahrt Richtung Chile Chico

Und am Nachmittag kam sie… die Kurve! Die Kurve in die wir all unsere Hoffnung gesteckt haben, die Kurve die unsere kühnsten Träume erfüllen soll, jene Kurve nach der wir uns seit Ecuador sehnen! DIE 180 Grad-Kurve, die Kurve die uns den Rückenwind bescherte!!!! 🙂
Hier ein Foto, damit ihr sehen könnt, wo der Rückenwind sich die ganze Zeit aufgehalten hat!!
Könnten wir jodeln, hätten wir gejodelt, so war es ein Lachen-Schreien-aus.dem.Häuschen.sein! Das haben wir uns sowas von verdient!!

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So kamen wir dann um 17 Uhr, nach 60 harten und wunderschönen Kilometern, doch in Puerto Guadal an – Yess!!

In weiteren 105 Kilometern (dazwischen ist quasi nix!!) erreichen wir dann Chile Chico. Die Straße wird angeblich noch schlechter. Wir sind gespannt, das sehen wir uns morgen dann „live“ an!

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