Cusco! In der Hauptstadt der Inkas – hier sind wir nun. Sicher eines DER Highlights einer Peru-Reise mit Machu Picchu und vielen anderen schönen Sehenswürdigkeiten rund um Cusco.

Aber WIE wir hier her kamen… dazu gibt es eine Geschichte, ein weiteres Bus-Abenteuer ;-)!
Nazca haben wir spontan eine Nacht früher verlassen, da wir überraschenderweise ein Bus-Ticket nach Cusco bekamen, wo unsere Räder kein so großes Problem waren, da der Bus nicht voll ausgelastet in Lima wegfuhr.

(Übrigens der Flug über die Nazcalinien war fantastisch, Karo wurde leider ein bisschen übel, aber es hat sich ausgezahlt. Unglaublich beeindruckend was sich da von der Luft aus uns plötzlich bot)!

Gut, wir verlassen also Nazca wieder mit einem Luxusbus von „Cruz del Sur“, dem (angeblich) besten und sichersten Busunternehmen. Um 0:30 Uhr steigen wir ein, in einen kleinen abgetrennten Schlafabteil mit nur 4 Reihen. Nicht ganz so bequem wie wir es schon bei einer anderen Gesellschaft kennengelernt haben, aber naja…
Müde lehnen wir uns zurück, decken uns zu und versuchen, wie die anderen Passagiere (die seit Lima schon 7 Stunden im Bus saßen) zu schlafen.
Kurz später geht´s schon bergauf, ins Landesinnere, die Anden hoch. Kurve um Kurve, Kehre um Kehre, Höhenmeter um Höhenmeter … Und schon hören wir den ersten hinter uns sich übergeben.
Später noch jemand. Der Magen hat einiges zu tun um sich nicht ganz aus dem Konzept bringen zu lassen. Karo wird schlecht, mir auch schon mulmig. Dem Versuch zu schlafen steht die Angst ums Leben gegenüber. Ehrlich, diese Strecke würde ich nicht um viel Geld nochmal fahren. Es war schrecklich, der Busfahrer gibt Gas, in den Kurven wanken wir jedes Mal. Somit schleuderts den Magen von links nach rechts und wieder zurück! Bilder im Kopf (leider haben wir am Vortag Busunfälle in Peru gegoogelt, und es gab schon viele, sehr viele!) wie wir verunfallen können… Oh Gott.

Und der nächste übergibt sich. Ich hab mich dann schon mal abgeschnallt und mich bereit gemacht aufs WC zu sprinten, in ein Sackerl wollte ich nicht ;-). Das hab ich dann auch getan, aber übergeben musste ich mich zum Glück nicht, aber beinahe, wie sehr hab ich mich nach einem Bad mit kalten Fliesen gesehnt um mich kurz hinzulegen. Stattdessen bin ich dann am kühlen Gang gesessen und hab mir den Sonnenaufgang angesehen, das war schön! Und mein Magen beruhigte sich!

Bei unserer letzten Nacht-Busfahrt nach Lima hatten wir einen Schnarcher vor uns. Schnarchen ist ja untertrieben, der hatte Atem-Aussetzer mit anschließendem Grunzen um sich selbst ins Leben zurückzuholen ;-)! Jeder im Bus war schon ein bisschen aggressiv ihm gegenüber, wobei er ja nichts dafür kann, aber er war der Einzige der die ganze Nacht geschlafen hat ;-)!
Jetzt ist die Frage was schlimmer ist, mitfahrende Passagiere die sich dauernd in ein Sackerl übergeben oder eine Schnarchnase der uns ebenfalls den Schlaf raubt. Hmmm…

Naja, wir haben die fast 15-stündige Busfahrt überlebt. Sind dann mit dem Rad durch die Stadt Cusco gefahren, zu unserem Hostal.
Sind dann gleich mal Cuy essen gegangen, unser erstes und auch letztes Meerschweinchen. Es schmeckt wirklich lecker (ein bisschen wie Huhn), aber es ist sehr mühsam zu essen, weil auch nicht viel dran ist.

Ja, Cusco ist eine unglaublich schöne, alte Stadt, ebenfalls ein UNECSO Weltkulturerbe, seit 1983. Wir sind auf 3400 Hm und mussten uns jetzt erst wieder an die Höhe gewöhnen, langsam gehen und nicht zuviel reden dabei ;-)! Die Luft ist schon sehr dünn…

Cusco ist die Touristenhochburg Peru´s, da ist vielleicht das einzig Negative, aber wir sind ja auch hier. Und Cusco muss man sehen wenn man in Peru ist. Aber es ist am ersten Tag mal gewöhnungsbedürftig, man wird dauernd angesprochen, ob man nicht hier und da und dort im Restaurant essen will, oder hier den besten Kaffee trinken will, oder eine Tour zum Machu Picchu buchen will, oder eine Zeichnung kaufen will, oder eine Heilmassage braucht, Heilmassage?? die berühmte Cusco-Heilmassage, oder wie?? Sehr merkwürdig…
Also man sagt an einem Tag in Cusco sicher 150 Mal „no, gracias“ und lächelt freundlich!

Das Ministerium für Tourismus hat die Zahl der Touristen von Jänner bis August 2015 in Peru veröffentlicht. 2,3 Millionen, und davon sind wahrscheinlich auch 2 Millionen in Cusco gewesen ;-).

Heute waren wir am Sacsayhuamán (zufriedener Falke), hier sieht man die Ruinen der Inkafestung, während der spanischen Eroberung wurden diese teilweise zerstört. Aber sogar einige Erdbeben konnten sie nie ganz zerstören. Unglaublich beeindruckend und unvorstellbar wie damals solch große Steine aneinander und ineinander zu einer Mauer entstehen konnten!

Wir bleiben jetzt mal eine Woche in Cusco, vielleicht auch länger. Seit wir in Peru sind waren wir überall nur zwei Nächte, immer von einem Ort zum nächsten. Uns ist das Ankommen ein bisschen abhanden gekommen, was auch ein bisschen auf das Gemüt gedrückt hat. Umso mehr genießen wir jetzt Cusco und sehen uns in aller Ruhe die Stadt und die Umgebung an.